Georg der Großmärtyrer
Herkunft
Russland/ Neumoskauer Schule
Alter
zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Größe
31,0 cm x 27,7 cm
Vorbesitzer
Stuttgarter Privatsammlung
Beschreibung
Die Legende des Drachentöters
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Der heilige Georg zählt zu den populärsten Heiligen der christlichen Welt und wird sowohl im Abendland als auch im orthodoxen Raum verehrt. Er gilt als Schutzpatron der Armen, der Krieger, der Waffenschmiede sowie der Hirten und Herden. Zudem steht er symbolisch für den Schutz von Haus und Hof. Nach der Überlieferung erlitt er im Jahr 303 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Diokletian das Martyrium.
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Der Legende nach stammte der heilige Georg aus Kappadokien und diente als Offizier in einer römischen Legion. Die bekannteste Erzählung über ihn beschreibt, wie er eine libysche Stadt von einem Drachen, einem sogenannten Lindwurm, befreite. Dieser Drache wurde von den Bewohnern des Landes als Gottheit verehrt, und um ihn zu besänftigen, opferten sie ihm regelmäßig Kinder. Als schließlich die Königstochter an der Reihe war geopfert zu werden, erschien der heilige Georg auf einem weißen Ross. Mit seiner Lanze stieß er dem Drachen in die Kehle und rettete somit die Prinzessin und die Stadt.
Zur Ikone: Heiliger Georg der Drachentöter
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Die Ikone, die den heiligen Georg als Drachentöter zeigt, stammt aus der Neumoskauer-Malschule, die 1730 von Peter dem Großen gegründet wurde. Diese Schule versuchte, westliche Einflüsse mit der traditionellen russischen Ikonenmalerei zu verschmelzen. So ist das Pferd, auf dem Georg sitzt, sehr naturalistisch dargestellt, während auch die gesamte Komposition der Ikone deutliche westliche Einflüsse zeigt. Die Kleidung der Figuren sowie die Architektur im Hintergrund und die Farbgebung sprechen ebenfalls dafür.
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Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Ikonen dieser Schule aus dem 18. Jahrhundert ist die Erweiterung der Bildthemen im oberen Bildteil. Auf der vorliegenden Ikone der Hintergrund sehr detailreich und Phantasievoll ausgeführt, Christus erscheint segnend in einer Rundaureole auf einer Wolkenbank.
Im oberen Bildteil der Ikone eine kirchenslawische Inschrift mit der Bezeichnung: „Bildnis des heiligen Georg des Großmärtyrers“.
Diese qualitätvolle Ikone aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist ein wertvolles Sammlerstück,
sie vereint die Symbiose aus östlicher Ikonografie und westlicher Maltradition.